Autorin: Angelika Lanwehr

Diversität im Unternehmen ist nicht nur als moralisches oder ethisches Thema zu betrachten, sondern als wesentlicher Erfolgsfaktor in einer zunehmend globalisierten und digital vernetzten Welt.

Unternehmen, die Vielfalt in ihre Unternehmenskultur integrieren, profitieren nicht nur von einer besseren Innovationskraft, sondern auch von einer höheren Attraktivität für Talente, gesteigerter Kundennähe und langfristig sogar von besseren finanziellen Ergebnissen.

Diversität umfasst die Unterschiede zwischen Menschen in Bezug auf Geschlecht, Alter, ethnische Herkunft, Religion, sexuelle Orientierung, physische Fähigkeiten, Bildungs- und Berufswege sowie kulturellen Hintergrund. Diversität geht jedoch über demographische Merkmale hinaus und bezieht sich auch auf Unterschiede in Denkweisen, Erfahrungen, Perspektiven und Problemlösungsansätzen.

Ein Unternehmen, das Diversität fördert, strebt danach, ein inklusives Umfeld zu schaffen, in dem die individuellen Stärken und Unterschiede der Mitarbeitenden erkannt und wertgeschätzt werden.

Dies führt nicht nur zu einer vielfältigen Belegschaft, sondern auch zu einer Unternehmenskultur, in der Innovation und Kreativität gedeihen können.

Warum ist Diversität im Unternehmen wichtig? Studien zeigen, dass diverse Teams kreativer und innovativer sind.

Wenn Mitarbeitende aus verschiedenen Hintergründen zusammenkommen, bringen sie unterschiedliche Perspektiven und Erfahrungen ein. Diese Vielfalt an Ideen führt oft zu besseren Problemlösungen und einem erweiterten Denkansatz, da die Teammitglieder Herausforderungen aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Dies ist besonders wichtig in einer Zeit, in der die Märkte und Kundenbedürfnisse zunehmend global und vielfältig sind.

Ein Beispiel hierfür ist die Technologiebranche:

Unternehmen wie Google und Microsoft setzen gezielt auf diverse Teams, um innovative Produkte zu entwickeln, die den unterschiedlichen Bedürfnissen ihrer globalen Kundschaft gerecht werden

Diversität in Teams führt nachweislich zu besseren Entscheidungen. Vielfältige Teams treffen in bis zu 87 % der Fälle die richtigen Entscheidungen, da sie sich intensiver mit unterschiedlichen Sichtweisen auseinandersetzen und fundiertere Überlegungen anstellen.

Dies verbessert nicht nur die Entscheidungsqualität, sondern auch die Agilität des Unternehmens, insbesondere im dynamischen und sich schnell ändernden Markt.

Besonders junge Fachkräfte legen großen Wert auf Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion am Arbeitsplatz.

Eine Kultur der Diversität signalisiert potenziellen Bewerbern, dass das Unternehmen offen und zukunftsorientiert ist. Dies führt nicht nur zu einem größeren Talentpool, sondern auch zu einer höheren Mitarbeiterbindung, da Mitarbeitende sich in einem inklusiven Arbeitsumfeld wohler fühlen.

Unternehmen mit einer diversen Belegschaft verstehen die Bedürfnisse ihrer Kunden besser. Da der globale Markt immer vielfältiger wird, ist es unerlässlich, dass Unternehmen die kulturellen und sozialen Hintergründe ihrer Zielgruppen kennen. Eine diverse Belegschaft ermöglicht es Unternehmen, ihre Produkte und Dienstleistungen besser auf die Bedürfnisse ihrer Kunden abzustimmen und somit Wettbewerbsvorteile zu erlangen. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Modebranche: Internationale Marken wie H&M und Zara setzen auf eine diverse Modellpalette und Marketingkampagnen, um Kunden aus verschiedenen Kulturen und Regionen anzusprechen. Dies stärkt nicht nur die Marke, sondern erhöht auch die Kundenbindung.

Diversität ist nicht nur ein gesellschaftlicher oder moralischer Wert – sie zahlt sich auch finanziell aus. Laut einer Studie von McKinsey erzielen Unternehmen, die in Bezug auf Geschlecht und ethnische Herkunft besonders vielfältig sind, eine um 35 % höhere Wahrscheinlichkeit, überdurchschnittliche finanzielle Erträge zu erwirtschaften. Dies liegt vor allem daran, dass diese Unternehmen agiler, innovativer und anpassungsfähiger auf die Bedürfnisse eines globalen Marktes reagieren können.

Der Weg zu einem erfolgreichen Diversitätsmodell erfordert bewusste und strategische Maßnahmen seitens der Unternehmensführung. Diversität beginnt mit einer inklusiven Kultur. Unternehmen müssen sicherstellen, dass sich alle Mitarbeitenden wertgeschätzt fühlen – unabhängig von ihrem Hintergrund. Dies kann durch gezielte Trainingsprogramme zur Bewusstseinsbildung, Mentoring und Initiativen zur Förderung der Chancengleichheit geschehen.

Ein zentraler Ansatzpunkt ist die Rekrutierung. Um mehr Vielfalt in die Belegschaft zu bringen, sollten Unternehmen ihre Einstellungsprozesse überdenken und sicherstellen, dass sie Bewerberinnen und Bewerbern aus unterschiedlichen Hintergründen die gleichen Chancen bieten. Dies kann durch entsprechend formulierte Anzeigen, unvoreingenommene Vorstellungsgespräche, diverse Interviewpanels und das Aufsuchen neuer Rekrutierungsquellen geschehen.

Führungskräfte spielen eine Schlüsselrolle bei der Förderung von Diversität. Sie sollten sich aktiv für eine diverse Belegschaft einsetzen und als Vorbilder vorangehen. Indem sie Vielfalt wertschätzen und vorleben, ermutigen sie ihre Teams, dieselben Werte zu teilen. Diversität sollte nicht nur eine Absichtserklärung sein, sondern auch messbar gemacht werden. Unternehmen können Diversitätsziele setzen und regelmäßig überprüfen, ob sie Fortschritte machen. Dazu gehört auch das Sammeln von Feedback von Mitarbeitenden und das Anpassen von Strategien, um die Diversität kontinuierlich zu verbessern.

Unternehmen, die Vielfalt als strategischen Vorteil begreifen, profitieren von kreativeren Lösungen, besserer Entscheidungsfindung und einer größeren Attraktivität auf dem Arbeitsmarkt. Durch gezielte Maßnahmen zur Förderung von Diversität schaffen Unternehmen nicht nur ein inklusives Arbeitsumfeld, sondern sichern sich auch langfristig Wettbewerbsvorteile in einer globalisierten Welt. Diversität ist nicht nur der richtige Weg – es ist der Weg in eine erfolgreiche Zukunft.